Sechs der wichtigsten Gin Botanicals

Die glorreichen Sechs: Die charakteristischen Botanicals im Gin

Botanicals verleihen dem Gin seinen individuellen Charakter und heben ein Produkt vom anderen ab. Der Spielraum ist dabei mit inzwischen weit über 100 bekannten Botanicals denkbar groß. Die Hersteller werden immer kreativer, was die Anzahl und auch besondere Arten der Zutaten angeht. Wir wollen uns heute aber den wesentlichen, charakteristischen Botanicals im Gin widmen, Diese glorreichen Sechs harmonieren besonders gut miteinander und bilden deshalb immer noch die Grundlage der meisten Gin Sorten.

#Wacholder

Wacholder wächst als kleine, blaue Beere eines Nadelstrauches in großen Teilen Europas, Die Wacholderbeeren benötigen drei Jahre bis zur Reifung und werden traditionell geerntet, indem mit einem Stock gegen die Äste geschlagen wird und die Beeren aufgefangen werden.

Die Beeren, die streng genommen Zapfen sind, werden schon seit dem Altertum als vielseitige Medizin eingesetzt. Für den Gin ist der Wacholder mit seinem waldig-harzigen und süßlich-bitteren Geschmack auch laut EU-Verordnung unabdingbar.

#Koriander

Als beliebtes Würzkraut wächst der Koriander inzwischen überall auf der Welt und wird bereits seit 5000 v. Chr. auch in der Pflanzenheilkunde eingesetzt. Die robuste Pflanze wird über einen Meter hoch. Für die Gin Herstellung wird das Gewürz aus den getrockneten, kugelförmigen Samen gewonnen. Diese enthalten das ätherische Öl Linalool, das würzig, holzig und nach Zitrusfrüchten schmeckt.

Das Aroma der Koriandersamen hält sich eher im Hintergrund und unterstützt die anderen Botanicals mit seiner leicht säuerlichen und herben Frische.

#Angelikawurzel

Angelikawurzel, auch Engelwurz genannt, hat seine Heimat in Deutschland und Belgien. Diese Krautart wird bis zu zwei Metern hoch und ihre Blüte erinnert an eine große Pusteblume. Für die Gin Herstellung wird die rübenartige Wurzel bevorzugt.

Die Angelikawurzel liefert dem Gin ähnlich holzige und zitruslastige Aromen wie der Koriander, allerdings sind diese weniger intensiv und kaum herauszuschmecken oder zu riechen. Trotzdem wird die feinherbe Würze der Angelikawurzel besonders gerne von den Herstellern eingesetzt, da sie andere Aromastoffe im Gin quasi fixiert und deren Verflüchtigung verhindert.

#Kardamom

Der Kardamom wächst als krautartige Pflanze und wird mehrere Meter hoch. Obwohl er auch starke Wurzelknollen ausbildet, werden nicht diese, sondern die Samen der Kapselfrüchte als Würzmittel verwendet.

Deren ätherischen Öle liefern dem Gin eine unverwechselbare scharf-süße Würze. Das charakteristische Aroma des Kardamoms zeigt sich beim Genuss des Gins jedoch eher im feinherb-süßlichen Geruch, als im Geschmack.

#Iriswurzel

Die Iriswurzel verdankt ihren Namen, der sich auf die griechische Göttin des Regenbogens bezieht, ihren bunten Blüten. Die Wurzeln werden nach mehrjährigem Wachstum weitere drei Jahre gelagert und getrocknet, bevor sie pulverisiert im Gin zum Einsatz kommen.

Die Iriswurzel gehört zu den kostbarsten Gin Gewürzen, obwohl der zarte Veilchengeruch kaum wahrnehmbar ist. Neben der Angelikawurzel besitzt jedoch auch sie die Fähigkeit, Duft und Geschmack im Gin zu binden.

#Piment

Von Christoph Kolumbus auf den Antillen entdeckt, werden die über zehn Meter hohen Bäume mit den vielschichtig schmeckenden Beeren heute hauptsächlich in Jamaika angebaut.

Im Unterschied zum Pfeffer besitzt Piment nicht nur eine angenehme, leichte Schärfe, sondern verbindet zudem die süß-herben Aromen unterschiedlichster Gewürze wie Muskat, Zimt und Nelken miteinander.

#Schlusswort

Nach einer Phase mit vielen experimentellen Gins, bei denen sogar die vorgeschriebene Wacholder-Aromatik immer mehr in den Hintergrund gerückt ist, besinnen sich viele Hersteller auch wieder auf die klassischen Gin Sorten und damit auf die Botanicals, die wir euch heute vorgestellt haben, zurück.

Natürlich legt dabei jeder seinen Schwerpunkt auf andere der herkömmlichen Botanicals, so dass unser Artikel nur eine Auswahl darstellen kann.

“He was white and shaken, like a dry martini.”

P. G. Wodehouse

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