GIN SELBER MACHEN
DER WEG ZU DEINEM EIGENEN GIN
Vorwort
Nein, das wird kein Artikel über die sogenannten Bathtub Gins, die zu Zeiten der Prohibition illegal und dezent unhygienisch in der heimischen Badewanne hergestellt wurden. Tatsächlich zeigen wir dir hier, wie du deinen eigenen Gin mit deinen ganz persönlich ausgewählten Botanicals zuhause ansetzen kannst - ohne deine Badewanne dafür blockieren zu müssen.
Im Unterschied zum Distilled Gin ist die Herstellung so einfach, dass sie auch von Laien durchgeführt werden kann. Die Spirituose wird weder gebrannt noch weiter destilliert, sondern lediglich gefiltert, um die Reste der Botanicals zu entfernen. Das Ergebnis ist ein sogenannter Compound Gin (englisch compound: Verbindung, Mischung, Gemisch).
Zubehör und Zutaten
1 Liter neutraler Alkohol, z.B. Wodka oder Korn
1 Einmach-/ Marmeladenglas
1 Glasflasche
Trichter
Sieb
2 Kaffeefilter
Botanicals deiner Wahl
Schritt 1
Der erste Schritt konzentriert sich auf die charakteristischste Zutat des Gins: die Wacholderbeere. Die Beeren werden zusammen mit dem Wodka in ein (Einmach- oder Marmeladen-) Glas gegeben. Die Beeren können, aber müssen nicht gemahlen werden; der Alkohol zieht auch so das Aroma heraus.
Dieser Vorgang benötigt allerdings Zeit, da die Wacholderbeeren ihr Aroma im Vergleich zu anderen Botanicals nur langsam abgeben. Daher ist es auch so wichtig, mit dieser Zutat zu starten. Danach verschließt du das Glas und lagerst es trocken und lichtgeschützt für 24 Stunden. Für die bessere Verbindung der Beeren mit dem Alkohol kannst du es zwischendurch immer mal wieder schütteln.
Schritt 2
Dein Gin sollte jetzt eine goldene Farbe erreicht haben. Im nächsten Schritt fügst du je nach Belieben oder je nach Rezept weitere Botanicals hinzu.
Die Gewürze wie z.B. Koriandersamen oder Fruchtschalen von Zitrone und Orange benötigen weitere 12 Stunden Zeit, um ihre Aromen abzugeben. Dieser Vorgang wird intensiviert, wenn du deine Zutaten etwas zerdrückst oder zermahlst.
Schritt 3
Es ist soweit: Du kannst das erste Zwischenergebnis probieren. Vielleicht passt sogar schon alles so, wie es ist. Falls nicht, gibt es zwei Möglichkeiten; Du kannst dem Gin bzw. den Aromen einfach nochmals ein paar Stunden Zeit geben. Der aktuelle Geschmack wird sich dadurch intensivieren. Oder aber du fügst etwas mehr und/oder andere Botanicals hinzu.
Das hier ist jetzt die kreativste Phase bei der Herstellung deines ganz eigenen, persönlichen Gins. Nimm dir Zeit zum Experimentieren und lass dem Ergebnis Zeit, sich zu entwickeln.
Schritt 4
Sobald dir der Geschmack zusagt, wird der Gin von den zugesetzten Botanicals befreit. Das dient dazu, das erreichte Ergebnis quasi 'einzufrieren', also auf dem jetzigen Stand zu halten. Die Gewürze und Früchte geben sonst immer noch weitere Aromen ab.
Der Trichter wird auf der Glasflasche platziert. Du gießt nun die Flüssigkeit erst durch ein Sieb. Dann versiehst du den Trichter mit einem Kaffeefilter und setzt ihn auf das ursprüngliche Glas.
Diesen Vorgang wiederholst du noch einmal mit dem zweiten Kaffeefilter. Jetzt sollten die Reste der Botanicals entfernt sein. Abschließend benötigt deine eigene Kreation eine Woche Ruhe, damit sich die Aromen setzen können.
Ein paar letzte Worte
Das Ergebnis ist ein Gin mit einem ganz individuellen Geschmack. Im Gegensatz zum handelsüblichen Gin hat er eine goldene Farbe, da er nicht destilliert wird.
Deiner Kreativität sind bei der Herstellung keine Grenzen gesetzt; du kannst sowohl die Zeiten, in denen die Botanicals sich entfalten, verlängern oder auch die Botanicals selbst in Menge, Art und Kombination beliebig variieren.
Kein Compound Gin schmeckt wie der andere und genau das macht ihn aus. Du wirst dich wahrscheinlich erst nach und nach an deinen Favoriten herantasten und unter den unzähligen Kräutern, Gewürzen und Früchten immer wieder neue Kombinationen und Kreationen erschaffen.
Diese Vielfalt überfordert dich? Du hast keine Ahnung mit welchen Botanicals du beginnen sollst? Du benötigst erst mal konkrete Rezepte, um deinen Gin herzustellen? Du willst das ganze nicht nur für dich selbst, sondern als ganz persönliches Geschenk nutzen?
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