GIN REVIEWS

Du willst mehr über einen bestimmten Gin erfahren? Hier gehen wir auf die einzelnen Marken und deren Gin's ein - somit kannst du dir ein besseres Bild verschaffen, bevor du deinen nächsten Gin kaufst!

BOMBAY SAPPHIRE GIN

MARKE UND NAME

Der Gin Bombay Sapphire wurde 1987 als Marke eingeführt und 1998 von Bacardi übernommen.  Auffälliges Kennzeichen ist die hellblaue Flasche, die markenrechtlich geschützt ist. Der Name geht auf die indische Stadt Bombay zurück, die damals die Heimat englischer Kolonien war und zudem den violettblauen Saphir 'Star of Bombay' beherbergte.

REZEPTUR UND HERSTELLUNG 

Das Rezept beruht auf einer Londoner Rezeptur aus dem Jahr 1761.
Neben dem Wacholder kommen neun weitere Botanicals zum Einsatz: Die Aromen von Zitrone, Mandel, Süßholz, Schwertlilie, Angelikawurzel, Koriander, Zimtkassie, Kubebenpfeffer und Paradieskörnern schwächen den typischen Wacholdergeschmack ab. Sie werden durch das Perkolationsverfahren mit erhitzten Alkoholdämpfen aus frei hängenden Körben extrahiert. Das Wasser, das dem dreifach destilliertem Alkohol später zugesetzt wird, soll aus dem Lake Vyrnwy in Wales stammen. 

Das Ergebnis ist ein zwar typischer, aber etwas milder und weicher schmeckender London Dry Gin mit einem Alkoholgehalt zwischen 40% und 47% Vol.  London Dry Gin zeichnet sich durch seinen prägnanten Wacholdergeschmack aus, der mit einer großen Palette von fein würzigen Aromen abgerundet wird.

NOSING UND TASTING

Der Geruch wird von leicht pfeffrigen und zitrusartigen Noten dominiert. Das typische Wacholderaroma bleibt bei diesem Gin eher etwas im Hintergrund. Auch beim Geschmack verhält sich der Wacholder eher dezent. Im Vordergrund stehen süße und frische Zitrusnoten, die von einer leicht pfeffrigen Schärfe begleitet werden.

AUSGEZEICHNET ZU GENIESSEN MIT...

...neutralen Tonics wie Thomas Henry, Schweppes oder Fever Tree Indian Tonic Water.
...Cocktails wie Tom Collins oder Gin Fizz, die die Zitrusnoten des Gins aufgreifen.

THE BOTANIST ISLAY DRY GIN

MARKE UND NAME

Der Botanist wird auf der kleinen schottischen Insel Isle of Islay in der Brennerei Bruichladdich hergestellt. Diese Brennerei ist eigentlich für ihren guten Whiskey bekannt; der Botanist entstand nach dem zweiten Weltkrieg und war zunächst eher eine Art Experiment.

REZEPTUR UND HERSTELLUNG 

Gebrannt wird dieser Gin in einer alten Kupferdestille, die vom ehemaligen Produktionsleiter den Namen 'Ugly Betty' erhielt. Neben der Brennerei Scapa arbeitet nur noch Bruichladdich mit einem fast ausgestorbenen Produktionsverfahren, das die Pflanzenauszüge unter geringem Druck und sehr langsam destilliert. Das Ergebnis ist trotz seiner 46% Vol. ein eher milder Gin.

Neben neun klassischen Gin-Aromen (Wacholder, Angelikawurzel, Cassiarinde, Zitronenschalen, Lakritzwurzeln, Zimtrinde, Orangenschalen, Koriander, Schwertlilienwurzeln) werden auch 22 lokale Botanicals verarbeitet, die direkt auf der Insel gesammelt werden: Apfelminze, Birkenblätter, Blätter der Sumpf-Myrte, Kamille, Blüten der Ackerkratzdistel, Holunderblüten, Ginsterblüten, Heideblüten, Weißdornblüten, Wacholderzapfen, Labkrautblüten, Zitronenmelisse, Mädesüß, Pfefferminzbläter, Beifußblätter, Rotkleeblüten, Liebstöckelblüten, Rainfarn, Thymianblätter, Wasserminze, Weißklee und Waldsalbei. 

NOSING UND TASTING

Der Botanist riecht nach Wacholder und Zitrusfrüchten, untermalt mit einer pfeffrigen Note, im Hintergrund kann man leichte Zimt-, Orangen- und Anisaromen wahrnehmen.  Nachdem der Botanist im ersten Moment sehr scharf-alkoholisch schmeckt, breitet sich danach ein harmonisches Zusammenspiel von Wacholder, Koriander und Kräutern aus. Ergänzend schmeckt man leichte Zitrusnoten und einen Hauch von Lakritz und Minze. Süßholz und Mädesüß liefern leicht süßliche Anteile. Das Geschmacksprofil wird insgesamt vom Wacholder dominiert.  

AUSGEZEICHNET ZU GENIESSEN MIT...

… neutralen Tonics wie Schweppes Dry Tonic Water oder Fever Tree Indian Tonic Water, die diesen komplexen Gin nicht mit zu intensiven Aromen überlagern.
… Cocktails wie Tom Collins oder Basil Sour, die die Zitrusnoten des Gins aufgreifen. 

BEEFEATER GIN

MARKE UND NAME

Der Beefeater wird in einem Traditionsunternehmen in der Mitte Londons gebrannt, das schon seit dem 19. Jahrhundert für die Erzeugung von Spirituosen bekannt ist. Das Rezept stammt von James Burrough, einem Apotheker aus London. Das Etikett ziert eine Figur in viktorianischer Uniform mit langem Stab, eine Wache des Tower of London, ein sogenannter Beefeater. 

REZEPTUR UND HERSTELLUNG 

Für den Beefeater werden neun verschiedene Botanicals verwendet: Neben der Wacholderbeere werden Koriander, Angelikawurzel, Mandel, Angelikasamen, Süßholzwurzel, Liliensamen, Zitronen- und Orangenschalen für 24 Stunden in Getreidealkohol eingelegt. Das in London gewonnene Destillat wird in Schottland mit entmineralisiertem Wasser vermischt und bei einem Alkoholgehalt von 47% Vol. abgefüllt. 

NOSING UND TASTING

Neben dem typischen Wacholderaroma breiten sich beim Einschenken intensive Zitrusaromen aus. Im Hintergrund entfalten sich milde Gewürznoten von Koriander, Pfeffer und etwas Mandel. Trotz seiner 47% Vol. zeigen sich beim Nosing nur geringe Alkoholnoten.
Auch beim Tasting überzeugt der Beefeater mit einer angenehmen Milde. Neben mittelmäßig ausgeprägten Wacholder- und Zitrusaromen lassen sich nur schwer weitere Geschmacksnoten wahrnehmen. 

AUSGEZEICHNET ZU GENIESSEN MIT...

… trockenen Tonics wie Schweppes Dry Tonic.
… Cocktails wie Dry Martini, Gin Fizz oder French 75.

ROKU JAPANESE CRAFT GIN

MARKE UND NAME

Der Roku wird seit 2017 von Suntory Spirits in Osaka, Japan, hergestellt. Die aus Weißglas gefertigte und mit Reliefprägungen japanischer Gewürze und Kräuter verzierte Flasche hat die Form eines Hexagons und verkörpert damit die sechs verwendeten japanischen Botanicals. Das große Symbol auf der Vorderseite ist ein japanisches Schriftzeichen, das für die Zahl 6 steht.

REZEPTUR UND HERSTELLUNG 

Neben den typischen Botanicals (Wacholder, Angelikawurzel, Koriandersamen, Angelikasamen, Kardamom, Zimt, Zitronenschale, Bitterorangenschale) werden sechs japanische Botanicals verwendet. Kirschblüten, Kirschblätter, Yuzu Schale, Senchatee, Gyokuro Tee und Sancho Pfeffer werden nach dem Motto des 'Shun' nur zur Zeit ihres besten Aromas geerntet und später einzeln destilliert. Das Ergebnis ist ein klassischer, bodenständiger Gin mit 43% Vol.

NOSING UND TASTING

Im Nosing zeigt sich ein einfaches, klassisches Gin Aroma: Der Roku duftet nach Wacholder, etwas Kardamom und leichten Pfeffernoten.
Auch beim Tasting dominieren die klassischen Wacholder und Koriandernoten, verbunden mit etwas Zitrusaroma. Von den sechs speziellen, japanischen Botanicals ist nicht viel zu erkennen. Sowohl beim Nosing, als auch beim Tasting zeigen sich Ansätze von Neutralalkohol und leichter alkoholischer Schärfe. 

AUSGEZEICHNET ZU GENIESSEN MIT...

… den frischen Zitrusnoten des Goldberg Japanese Yuzu Tonic Water.
... Cocktails wie Gimlet und Gin Fizz.

Malfy Gin Rosa

MARKE UND NAME

Der Malfy Gin Rosa wird von der Familienbrennerei Torino Distillati in der Nähe von Turin hergestellt. Sie besteht seit 1906 und wurde 1992 von der Familie Vergnano übernommen. Der Name leitet sich von den Limonen d'Amalfi ab, die an der Amalfi Küste im Süden Nepals wachsen und für die feinen Zitrusaromen des Malfy Gins verantwortlich sind.

REZEPTUR UND HERSTELLUNG 

Die Destillerie verwendet ausschließlich italienische Zutaten für die Herstellung des Malfy Gin Rosa. Wacholderbeeren, Grapefruit und Rhabarber werden in italienischem Winterweizen für 36 Stunden mazeriert. Erst danach werden weitere 6 Botanicals (Orangen- und Zitronenschalen, Koriander, Iriswurzel, Cassiarinde, Angelikawurzel) hinzugefügt und in einer Vakuumdestille bei niedriger Temperatur gebrannt. Mit der Beimischung von Quellwasser vom Monte Viso wird die Trinkstärke von 41% Vol. erreicht.

NOSING UND TASTING

Beim Nosing dominiert die intensive Frische der Grapefruit, verbunden mit Wacholder, Kirschblüten, Lavendel und Zitrone. Die Milde des Gins zeigt sich auch im Geruch; der Alkohol ist kaum wahrnehmbar. Beim saftig-frischen Geschmack dominieren die sizilianische Pink Grapefruit und der aromatische Rhabarber, untermalt von Wacholder, Vanille und Zitrone.

AUSGEZEICHNET ZU GENIESSEN MIT...

… leichten Tonics wie Fever Tree Meditteranean
… Cocktails wie Gin Fizz oder Aviation

Plymouth Gin

MARKE UND NAME

Die Black Friars Destillery ist die einzige und älteste Brennerei für Plymouth Gin. Sie ist seit 1793 in Betrieb und hat ihre Wurzeln in einem ehemaligen Dominikanerkloster. Auf der Rückseite des transparenten Etiketts findet sich knapp oberhalb des Flaschenbodens ein kleiner Mönch; das Plymouth Motto besagt, dass dringend eine neue Flasche besorgt werden muss, wenn der Mönch trockene Füße bekommt. Die Bezeichnung Plymouth Gin ist eine geschützte geographische Angabe, d.h. dieser Gin darf lediglich in und rund um die Region Plymouth hergestellt werden. Die Vorderseite des Etiketts zeigt die Mayflower, das Schiff, dass 1620 mit den Pilgervätern von Plymouth nach Amerika gesegelt ist. Als Lieferant der Royal Navy reiste der Plymouth rund um die Welt.

REZEPTUR UND HERSTELLUNG 

Bei dem dreifach destillierten Gin auf neutraler Alkoholbasis wird auf die Verwendung von bitteren Pflanzenextrakten verzichtet; der Wacholderanteil ist gering. Neben der Wacholderbeere werden Koriandersamen, Zitronenschale, Orangenschale, Angelikawurzel, Kardamomschoten und Schwertlilienwurzel verwendet. Nach der Destillation in einer viktorianischen Kupferbrennblase wird der Gin mit Wasser aus dem Dartmoor National Park auf eine Trinkstärke von 41,2% Vol. gebracht.  (57% Vol. Navy Strength)

NOSING UND TASTING

Der Geruch wird von deutlichen Zitrusaromen dominiert, die sich mit dem milden Duft von Wacholder verbinden. Störende Alkoholnoten sind nicht vorhanden. Beim Tasting überzeugt der Plymouth mit einem weichen, süßlich würzigen Geschmack nach frischer Zitrone und Wacholder, verbunden mit warmen, erdigen Wurzelaromen.

AUSGEZEICHNET ZU GENIESSEN MIT...

… milden, zurückhaltenden Tonics wie Fever Tree Indian und Thomas Henry
… Cocktails wie Plymouth Dry Martini