DIE GIN HERSTELLUNG

Gin lebt wieder auf und boomt mehr denn je! Deswegen haben sich auch in den letzten Jahren immer mehr Anhänger der Gin-Herstellung gefunden. Doch wie wird Gin denn überhaupt hergestellt?

Die Grundsubstanz für die Herstellung eines Gins ist der sogenannte Agraralkohol, ein Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (Beispielweise Vodka oder Korn). Meist wird er aus kohlenhydrathaltigen Rohstoffen wie Getreide oder Melasse gebrannt. Tatsächlich machen aber erst die Wacholderbeeren den Alkohol zum Gin, wobei in der Realität noch viele weitere Zutaten bzw. Botanicals verwendet werden, welche einen Gin erst wirklich einzigartig machen!

MAZERATION

Charakteristisch für den Gin ist die Aromatisierung mit der Wacholderbeere. Hinzu kommen je nach Sorte weitere Komponenten, die sogenannten Botanicals. Dieser Begriff wird auch oft in der Kräuterheilkunde verwendet; hier schließt sich der Kreis zu der ursprünglichen Verwendung des Gins als Medizin (siehe dazu unseren Blogbeitrag zur Geschichte des Gins). Während der Ethylalkohol das Herz des Gins ist, stehen die Botanicals für die Seele des Gins. Es handelt sich hierbei ausschließlich um pflanzliche Zutaten wie (Zitrus-)Früchte, Gewürze, Wurzeln, Blumen und Kräuter. Der Koriander kommt bei den meisten Ginsorten zum Einsatz, ist aber im Gegensatz zum Wacholder nicht vorgeschrieben.

Diese Mischung aus neutralem Alkohol und Botanicals nennt man Mazerat. Früher setzten die Menschen die Mischung in dem größten Behältnis an, das ihnen zur Verfügung stand: der Badewanne.

Die Botanicals werden zuvor getrocknet und zerkleinert, um die Aromastoffe möglichst gut lösbar zu machen. Mit der sogenannten Digestion, der Erwärmung der Mischung, kann man diesen Prozess intensivieren und beschleunigen.

Perkulationsverfahren:

Arbeitet man mit sehr intensiven Botanicals, werden deren Aromen mit erhitzen Alkoholdämpfen aus frei hängenden Körben, den sogenannten Geistkörben, extrahiert.

DESTILLATION

Die Mischung wird erhitzt und wieder abgekühlt, um Alkohol und Wasser voneinander zu trennen. Dieser Vorgang wird mehrere Male wiederholt. Oft wird nur der Mittellauf, der ‚Heart of the Run‘ verwendet, da die Ergebnisse zu Beginn und zum Ende der Destillation meist ungenießbar sind.

Es entsteht ein Kondensat mit hoher Alkoholkonzentration.

LAGERUNG

Das gewonnene klare Destillat muss nun für einige Woche ruhen (die Zeiten variieren je nach Hersteller). Im Gegensatz zu vielen anderen Spirituosen besteht dafür beim Gin zwar keine Notwendigkeit, jedoch führt die Lagerung zu einer besseren Verbindung der Bestandteile.

ABFÜLLUNG

Vor der abschließenden Abfüllung wird der Gin mit Wasser versetzt, wodurch die Trinkstärke erreicht wird. Für dieses sogenannte Einstellen oder Herabsetzen wird kalkarmes Wasser verwendet, um den Geschmack des Gins nicht zu verfälschen. Laut der EU Spirituosenverordnung muss der Alkoholgehalt des Gins bei mindestens 37% Vol. liegen.

„There’s a sort of movement that says that when classics are bypassed, they can become cool again. That’s what’s happening to gin. It’s part of the whole retro cocktail culture.“ 

Richard Brandes

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