DIE GIN GESCHICHTE

URSPRUNG IN DER MEDIZIN

Wie so vieles hat auch der Gin seinen Ursprung in der Medizin und hier beginnt die Geschichte des Gins.
So stammen die ersten schriftlichen Quellen aus dem 16. Jahrhundert von dem deutschen Arzt Franz de le Boe, der in Holland über den Wacholderschnaps Genever (holländisch Jenever: Wacholder) lehrte. Er berichtet vom Wacholderdestillat als einer Medizin gegen Magen- und Nierenerkrankungen. Diese Arznei tat jedoch nicht nur gut, sondern schmeckte auch noch so hervorragend, dass der Mediziner Brennereien beauftragte und damit die kommerzielle Produktion für den nicht-medizinischen Markt startete.

WIE DER KRIEG DEN GIN NACH ENGLAND BRACHTE 

Im Laufe des holländisch-spanischen Krieges (1568-1648), in dem die Holländer von den Engländern unterstützt wurden und durch einige Holländer, die in England lebten, machte sich der Genever auf die Reise auf die Britische Insel, wo der Name Gin entstand und die Gin Geschichte von England begann.

Mit dem niederländischen Mitregenten William of Orange (1672-1702) wurde die Einfuhr ausländischer Spirituosen erschwert und hohe Steuern auf Bier und Wein erhoben, Gin wurde damit zu einem günstigen Getränk, das sich selbst die ärmsten Bevölkerungsschichten leisten konnten.

QUEEN ANNE´S FEHLENTSCHEIDUNG & WIE GIN ENGLAND PRÄGTE 

Nachdem Queen Anne jedem Engländer als Privatperson erlaubte, Gin zu brennen, wurde 1720 in ca. einem Viertel der Haushalte Gin produziert. Unter der Quantität litt allerdings die Qualität des Gins. Dies führte zusammen mit der extremen Zunahme des Konsums zum sogenannten Gin Act von 1736; Man benötigte nun eine Lizenz um Gin herzustellen und musste Steuern zahlen, was sich nur noch wenige Brennereien leisten konnten. Doch selbst diese staatlichen Maßnahmen führten nicht zu einer wesentlichen Einschränkung des Alkoholmissbrauchs. Der sogenannte Tippling-Act stellte 1751 die Herstellung von qualitativ minderwertigem Gin unter hohe Strafen.

Diese staatliche Kontrolle führte im Zusammenspiel mit Missernten und der damit verbundenen Preissteigerung des Getreides dazu, dass die Qualität des Gins sich weg vom billigen Fusel und hin zu einem qualitativ hochwertigen, aber auch nicht mehr für jedermann erschwinglichen Produkt entwickelte.

DIE INDUSTRIELLE REVOLUTION & GIN´S KAMPF GEGEN MALARIA 

Die industrielle Revolution im 18.Jahrhundert verbesserte durch vereinfachte Herstellungsverfahren erneut die Qualität und machte den Gin wieder für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich. In dieser Zeit begann auch der Export des Gins in andere Länder, u.a. in Kolonien Englands. Der hohe Alkoholgehalt machte das Getränk auch für lange Seefahrten haltbar.

So gelangte der Gin u.a. auch nach Indien. Dort tranken die Kolonialherren Tonic Water als Schutz vor Malaria. Um das durch den hohen Chiningehalt extrem bittere Wasser genießbar zu machen, mischten sie Gin darunter. Engländer bestellen daher auch heute noch keinen Gin Tonic, sondern einen ‚Gin and Tonic‘.

QUEENS LIEBE ZUM GIN 

Queen Mum, die Mutter der heutigen Queen von England wurde fast 102 Jahre alt. Sie lies keinen Tag ohne ihren heiß geliebten Gin verstreichen und trug ihren Bediensteten sogar auf, immer eine Flasche in einer Hutschachtel zu verstecken, um unterwegs nicht darauf verzichten zu müssen.

„Der Alkohol ist ein Gift. Das haben die Physiologen bewiesen. Aber gegen den Alkohol ist damit gar nichts bewiesen. Denn ein Gift kann immer noch eine Medizin sein.“

Egon Friedel

DAS INTERESSIERT DICH GEWISS AUCH

DIE GESCHICHTE DES GINS

GIN HERSTELLUNG

GINSORTEN